Spielbericht über die Teilnahme des MTV Vorsfelde an der DeutscheMeisterschaftAK 35 der Männer im Faustball, vom 23./24.03.2024 in Hamburg. Der MTV Vorsfelde präsentierte sich bärenstark und konnte im Endergebnis einen hervorragenden 4. Platz erreichen.
Gestartet war man mit der Hoffnungsich unter den besten Sechs zu platzieren, also die Endrunde zu erreichen. Dieser Wunsch wurde eindrucksvoll übertroffen und im Halbfinale gegen MTV Rosenheim wurde sogar das Tor zur Finalteilnahme weit aufgestoßen. Ein kleines Quentchen Glück und die beeindruckenden Spielleistungen hätten der Mannschaft einen Platz auf dem Podest beschert.
Vorrunde
MTV Vorsfelde :MTV Hammah — 2:0 (11:5; 11:9)
Am Samstag dem 23.03.24 startet der MTV Vorsfelde mit dem Eröffnungsspiel der Meisterschaft in das Turnier. Im ersten der vier Vorrundenspiele war mit dem MTV Hammah ein alter Bekannter, der Gegner. Auf dem Weg zur DeutschenMeisterschaft war man schon zweimal aufeinander getroffen und musste beide Male als Verlierer vom Platz gehen. Aber bekanntlich werden die Karten immer wieder neu gemischt.
Das Team startete furios und konnte den 1. Satz mit 11:5 sicher gewinnen. Hammah schien noch in der Kabine zu sein. Im 2. Durchgang der auf zwei Sätze angelegten Vorrundenspiele, spielte Vorsfelde wieder von vorne weg. Hammah war allerdings präsenter und wehrte sich entschieden. Dennoch behielt die Mannschaft mit 11:9 die Oberhand und startete daher mit einem 2:0 Sieg in den Wettkampf.
MTV Vorsfelde : ETV Eimsbüttel — 1:1 (11:9; 2:11)
Im 2. Spiel stand mit dem ETV Eimsbüttel der Ausrichter der Veranstaltung auf der anderen Seite. Eimsbüttel auch keine Unbekannte, hatte allerdings einen Rückschläger rechtzeitig zur Meisterschaft reaktivieren können und spielte vom heimischen Publikum getragen stark auf. Der MTV lief im 1. Satz einem ständigen Rückstand hinterher. Im entscheidenden Moment konnte jedoch mit ein paar guten Aktionen gepunktet und der Satz mit 12:10knapp gewonnen werden.
Der Schwung konnte jedoch nicht mitgenommen werden. In Satz zwei fans Vorsfelde überhaupt nicht statt und ging aus unerfindlichen Gründen sang und klanglos mit 2:11 unter. So ergab sich eine 1:1 Punkteteilung.
MTV Vorsfelde : VFB Stuttgart — 0:2 (7:11; 7:11)
Im Spiel Nr. 3 ging es gegen den VFB Stuttgart. Deren Mannschaft besteht aus einem kompletten, bis vor kurzem noch aktuell in der 1. Liga spielenden Team. Das war bei der Spielanlage auch deutlich zu erkennen.
Das Spiel wurde zwar mit zwei 7:11 verlorenen Sätzen, gegen den späteren neuen Deutschen Meister abgegeben, aber keinesfalls hergeschenkt. Der etwas fahrige Auftritt im 2. Satz gegen Eimsbüttel wurde mehr als wettgemacht und es stand wieder ein intaktes, homogenes Team auf dem Platz.
MTV Vorsfelde : TV Dieburg — 2:0 (11:4; 11:4)
Die letzte Partie der Vorrunde ging gegen den bis dahin sieglosen TV Dieburg. Das vorherige Spiel hatte trotz der Niederlage eine mentale man möchte fast sagen Verwandlung verursacht. Der MTV hatte zwar schon gegen Hammah gut performt, aber zeigte sich jetzt kampfstark und mit absolutem Willen zum Sieg.
Mit 11:4 und 11:4 war das Resultat mehr als deutlich, aber vor allem wie das Ergebnis erspielt wurde war nicht nur souverän sondern äußerst sehenswert, ein durch und durch abgeklärter, zielstrebiger und konsequenter Auftritt.
Durch die Ergebnisse der anderen Spiele in der Gruppe stand der MTV damit nach dem ersten Wettkampftag auf dem 2. Platz, die Endrundenteilnahme war geschafft, das primäre Ziel erreicht und die Formkurve zeigte steil nach oben.
Haupt-/Endrunde
MTV Vorsfelde : TV Brettorf — 2:1 (11:6; 8:11; 13:11)
Durch die Platzierungen der parallelen Vorrundengruppe ergab sich als Kontrahent für das Spiel um den Einzug ins Halbfinale der TV Brettorf, ebenfalls ein altbekannter Gegner aus den Qualifikationswettkämpfen der Landes- und Norddeutschen Meisterschaften. Das Team ist gespickt mit ehemaligen Bundesligaspielern und Nationalspielern. Auch gegen Brettorf hatte es in den Begegnungen Niederlagen gegeben. Was den Zuschauern dann allerdings in diesem Spiel geboten wurde war Faustball auf absolutem Erstliganiveau gepaart mit Dramatik und Spannung pur.
Der MTV legte wieder einen Frühstart hin und war mit 11:6 einfach nicht zu bremsen. Durchgang zwei gestaltete sich dann bis zur Satzmitte völlig offen, kein Team konnte sich absetzen und auf beiden Seiten gab es spektakuläre Aktionen. Ein kurzer Moment nicht im 100% Modus war es, der die Waagschale dann zu Gunsten der Brettorfer und zu einem 11:8 für sie ausschlagen lies.
Im finalen dritten Satz war das Spiel wieder völlig offen. Auf beiden Seiten mussten schlussendlich Matchbälle abgewehrt werden. Hier hatte dann der MTV am Ende das nötige Fortune, der gegnerische Angreifer zeigte Nerven, und Brettorf wurde zu zwei Eigenfehlern gezwungen, die den Satz mit 13:11 und das Spiel mit 2:1 für Vorsfelde entschieden.
Halbfinale erreicht, unglaublich, Wahnsinn, der vermeintliche Underdog hatte zugeschlagen.
MTV Vorsfelde : MTV Rosenheim — 1:2 (11:4; 5:11; 11:9)
Der MTV Rosenheim als Halbfinalist durch den Vorrundengruppensieg gesetzt stand nun auf der Agenda. Diese Mannschaft wird von einem Ausnahmefaustballer, Steve Schmutzler, geprägt und getragen. Der Angreifer hat über Jahre in der Nationalmannschaft gespielt und ist mit diversen Weltmeistertiteln dekoriert.
Was dann allerdings im 1. Satz dieser Begegnung passierte versetzte die gesamte Halle in den Ausnahmezustand. Der erste Schlag von Schmuzler wurde nicht nur erfolgreich verteidigt sondern in einem eigenen Angriff in einen Punkt verwandelt.
So ging es weiter bis zum 5:1, der MTV spielte sich in einen Rausch. Es wurde Unmögliches verteidigt, der Angreifer immer wieder hervorragend in Szene gesetzt und Martin verwertete gnadenlos effektiv. 11:4 für den MTV konnte man auf der Anzeigetafel lesen, unerwartet, unfassbar, unglaublich; Schmuzler konsterniert und ratlos?
Durchgang zwei brachte dann allerdings eine schmerzliche Antwort. Fast genauso chancenlos wie zuvor Rosenheim wurde jetzt der MTV mit 5:11 abgefertigt.
Der finale 3. Satz musste entscheiden. Und er brachte sie, die Entscheidung, mit Faustball vom Allerfeinsten auf beiden Seiten. Von Szenenapplaus für beide Teams getragen wurde der Kampf um den Einzug ins Finale erbittert geführt. Auch durch eine zwischenzeitliche 3-Punkte-Führung Rosenheim's lies sich der MTV nicht entmutigen und spielte weiter auf absolutem Toplevel mit.
Dann gab vielleicht doch die Routine und Cleverness des Rosenheimer Ausnahmespieler den Ausschlag und die weit aufgestoßeneTür zum Finale schloss sich im letzten Moment mit einem 11:9 für Rosenheim.
Zeit zum ärgern oder trauern gab es nicht, denn nur nach einem Durchgang Pause ging es im Spiel um den 3. Platz, die Bronzemedaille, mit der TSG Tiefenthal als Gegner.
MTV Vorsfelde : TSG Tiefenthal — 1:2 (7:11: 11:7; 7:11)
Ein wenig steckte das Spiel gegen Rosenheim noch in den Knochen, vielleicht auch im Kopf, und so gab es erstmalig im Turnierverlauf einen etwas schleppenden Start für die Vorsfelder. 11:7 hiess es am Ende des 1. Durchgang's für die TSG. Dann war der MTV aber wieder voll da und im Spiel.Die Mannschaft kam etwas besser mit dem sehr variablen Spiel des gegnerischen Angreifers klar und konnte das Spiel an sich reißen. 11:7 diesmal aber für den MTV brachte den Gleichstand und führte auch in diesem Spiel in den finalen 3. Satz.
In diesem Satz konnte sich Tiefenthal der taktischen Variante, den gegnerischen Angreifer aus dem Spiel zu nehmen besser entziehen und selber immer wieder gute Angriffe kreieren.
Die Mannschaft blieb zwar fehlerfrei, lief allerdings ständig einer leichten Führung der Tiefenthaler hinterher, die zudem immer wieder kaum zu verteidigende Angriffe spielte.
Bis zuletzt wurde im geschlossenen Team gekämpft und der Wille sich gegen die drohende Niederlage zu stemmen war bei allen präsent. Leider musste sich die Mannschaft dann mit 7:11 dem Druck der TSG aus Tiefenthal beugen.
Trotz der beiden Niederlagen und in den Spielen um die Medaillen hat der MTV Vorsfelde in allen Mannschaftsteilen seine mit Abstand beste Leistung geboten und sich als homogene verschworene Mannschaft präsentiert, die in der Lage ist es mit jedem Gegner aufzunehmen, ihm das Leben schwer zu machen und vor allem ihn auch besiegen zu können. Einfach herausragend!
Foto stehend v.Li. Florian Franke, Martin Teuner, Aaron Dumke, Robert Rählert, Christoph Kuwert-Behrenz, Johannes Pertschy, Thomas Zacher